Wie führt man eine harmonische Patchwork-Beziehung?

Veröffentlicht am 10. April 2025 um 10:19

Denn das ist ja das Ziel, um Kinder im gesunden Umfeld aufwachsen zu sehen, oder?

 

Dazu gehören definitiv Personen, die viel Verständnis aufbringen, miteinander kommunizieren können und sich nicht gegenseitig nur Vorwürfe machen, sondern auch mal das Positive sehen. Es geht darum, dass die Kinder in einem sicheren Umfeld aufachsen, in dem die Eltern und Bonuseltern miteinander umgehen können - wir wollen ja alle den Kindern etwas vorleben, und wenn nur möglich, dann sollen sie Gutes von uns lernen, oder nicht?

Aber es ist bestimmt nirgends perfekt. Jede Trennung hat einen Grund und dementsprechend geht dir dein Ex-Partner auch auf den Geist, jedem von uns in mindestens einer Hinsicht. Das ist völlig normal und gehört eben dazu. Wenn du das weißt, ist der erste Schritt schon mal getan. Akzeptire es, dann wirst du leichter damit umgehen. Meinen Partner stören ihr chaotisches Verhalten und ihre Ausbrüche - und folglich stört beides auch mich, ob ich will oder nicht. 

 

Das hat mir geholfen ...

  • Führe offene Gespräche mit deinem Partner, in denen du auch deine Meinung äußerst. Auch wenn sie in wichtigen Entscheidungen nicht zählt, darfst du sie gerne laut aussprechen, darum ist dein Partner da, um dir zuzuhören. 
  • Sehr wichtig ist, dass sich beide Elternteile in der Erziehung einig sind und darauf solltest du als Bonusmama auch bestehen, nicht die Eltern gegeneinander aufhetzen. 
  • Nimm es nicht zu streng - es sind deine Kinder, aber es sind auch nicht deine Kinder. Du darfst auch Fehler machen und es dir selbst nicht übel nehmen.
  • Deine Partnerschaft steht an erster Stelle - das solltest sowohl als auch dein Partner wissen. Wenn die Partnerschaft nicht funktioniert, dann kann die Familie auch nicht funktionieren, vor allem svhon mal nicht, wenn diese aus mehreren Menschen besteht, die nicht zusammenleben!
  • Nimm dir Zeit für dich und nehmt euch Zeit für Zweisamkeit. Egal ob abends, nachem die Kinder im Bett liegen, oder an Tagen, an denen ihr beide zu Hause seit. Es ist OKAY und es steht dir zu, nicht 24/7 nur für die Kinder da zu sein! Und dafür musst du dich nicht schämen.  
  • Beobachte die Familie, bevor du deinen festen Platz einnimmst. Lerne sie und ihre Routinen kennen, versuche dich so gut es geht da einzubinden.
  • Lass den Kindern Zeit und sei da, wenn sie dich brauchen.
  • Baue eine Beziehung mit den Kindern auf und dein Partner soll dich als Bindeperson dabei unterstützen.
  • Nimm die Kindermutter so an, wie sie ist - sonst wird's nur noch schlimmer.
  • Vertraue dir selbst, deinem Partner, den Kindern und deiner Beziehung. An erster Stelle steht immer noch ihr beide, und die Kinder kommen gleich danach. 

 

Wie es bei uns aussieht?

Mal so, mal so. Wenn die Ex ständig anruft und mir keine freie Minute zum nachdenken lässt, schaut es weniger gut aus. Wenn nicht, dann sind wir eigentlich eine sehr harmonische Familie.

Wir sprechen immer offen miteinander, er lässt mich auch alle Gespräche mithören, immerhin geht es mich auch was an. Wir halten uns stets auf dem Laufenden und manchmal, wenn uns alles zu viel wird, sprechen wir eben mehrere Stunden über seine Ex. Das raubt uns dann meistens noch die letzte Energie, aber zumindest können wir unsere Meinungen mit jemandem teilen. 

Wir suchen gemeinsam nach Lösungen, für uns und die Kinder. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen, aber oft macht mich die Situation so fertig, dass ich nicht mehr kann. Dann fühle ich mich machtlos, zerstört, traurig. Ich komme einfach nicht drauf, wie sie tickt. Andereseits versuche ich sie zu verstehen, ich bemühe mich so gut ich kann. 

Nach einigen Monaten in der Beziehung gab es so eine komische Situation, die mich irgendwie aufgeweckt hat. Ich war allein zu Hause, er musste zur Ex zu einem Gespräch, die Kinder waren auch dort. Er kam erst nach 2 Stunden und es fühlte sich so an, als würde ich darauf warten, dass er von seiner Ex dann zu mir kommt. Nicht nach Hause zu mir, sondern als wäre sie die erste, und dann erst ich. Es passierte öfters, dass er von der Arbeit direkt zu ihr gefahren ist und erst ein, zwei Stunden später dann nach Hause kam. Ich habe gekocht, gewartet und gewartet ... und als er dan zu Hause war, sprachen wir stundenlang über das Gespräch. Sprich: Zweisamkeit? Was ist das? Ich habe mich öfters so gefühlt, als wäre ich mit der Frau in einer Beziehung. Und es kam danach noch ein Anruf, dann lagen die Nerven bei mir blank. Sie sprachen 15 Minuten über die Kinder und die restlichen 1,5 Stunden über Dinge, die schon 100 Mal besprochen wurden und dann will sie noch telefonieren, sobald er nach Hause kommt? Super. Sie hat Vorrang. Sie ist die Mutter. Sie war die erste da. Sie hat die Kinder geboren. 

Nach einigen Malen machte mich das so fertig, dass ich mich nicht mehr wohl fühlte. Ich habe ihm deutlich gesagt, wie ich mich dabei fühle und dass ich an erster Stelle stehen möchte, sonst kann ich in dieser Beziehung nicht glüklich sein. Er verstand mich auch und hat da Rücksicht auf mich genommen, und auch meine Sicht wahrgenommen, seither funktioniert es für uns beide so, wie wir es auch wollen. Ich muss ehrlich sagen, unsere Beziehung ist sehr stark und basiert auf offener Kommunikation. Wäre das nicht so, wäre sie schon vor Ewigkeiten gescheitert. 

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